Fazit unserer Norwegen Reise

Norwegen mit dem Wohnmobil zu bereisen war ein langer Traum von uns. Während der Reise habe ich mich oft gefragt, warum wir das nicht eher gemacht haben. Dafür gibt es eine einfache Antwort. Das Land ist zu groß, um es in drei Wochen ausführlich zu entdecken. Es ist möglich, für uns aber keine Option. Unser Ziel war es, einen Gesamteindruck vom Land zu gewinnen.  Gucken wir jetzt auf die Landkarte sind wir in der Lage Zusammenhänge zu bilden und sichere Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel konnte ich vor der Abfahrt nicht verstehen, warum 120 Kilometer Fahrt mit dem Wohnmobil anstrengend sein sollten. Serpentinen auf den sehr engen Straßen zu fahren erfordert über weite Strecken hohe Konzentration. Wenn man das so wie wir über Wochen mit dem  Wohnmobil macht, wird es sogar anstrengend. Am Ende der Reise entschieden wir uns bewusst gegen Strecken mit oftmals einspurigen Stellen und engen Haarnadelkurven. Das eine oder andere Ziel ist dabei auf der Strecke geblieben. Aber was macht das schon bei dieser gewaltigen Fülle an wunderschönen Erlebnissen und Eindrücken? 

Unsere Reise führte uns von Dänemark über Schweden in den Norden von Norwegen.

Ungefähre Route Google maps - Frederikshavn-Senja (Botnhamn)

Strand in Dänemark
Strand in Dänemark

Zügig erreichten wir Senja. Bei strahlendem Sonnenschein entdeckten wir die einzigartige schöne Landschaft der Insel, Norwegen im Taschenformat. Fast alles was wir während unserer weiteren Reise kennenlernen konnten, haben wir hier zum ersten Mal erleben dürfen. 

Route Google maps Senja

Norwegen mit dem Wohnmobil
Senja

Mein schönstes Erlebnis auf Andœya war die Wanderung zum Matinden mit seiner phänomenalen Panoramaussicht. 

Mitte Mai waren auf Andœya nur wenige Touristen unterwegs. Auf der Insel erfüllte sich jegliches Klischee eines Norwegen Urlaubes. Landschaft die so schön war und auf Bildern kaum festgehalten werden konnte. Alles leuchtete bunt, selbst kleine Details an Häusern und Booten erstrahlten im Schein der Sonne und kämpften mit der Natur um erhöhte Aufmerksamkeit. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite und zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich, wie die Sonne um Mitternacht das Meer berührte und innerhalb weniger Minuten wieder aufstieg. Es wurde nicht dunkel, es blieb im hohen Norden unfassbar hell. Das Licht war samtweich und die Stille der Nacht fast mystisch. Die Mitternachtssonne ist ein beeindruckendes Schauspiel,  das ich nie vergessen werde. 

Route Google maps Andœya, Langœya

Norwegen mit dem Wohnmobil
Wanderung zum Matinden, Andœya
Norwegen mit dem Wohnmobil
Mitternachtssonne auf Andœya, 01.30 Uhr

Die außergewöhnliche Landschaft der Lofoten empfing uns in den ersten zwei Tagen regenreich. Das Wetter wechselte schnell. Schien eben noch kurz die Sonne, prasselten die Regentropfen kurz darauf wild gegen die Scheiben des Wohnmobils. Die Lofoteninseln mit den überraschend bunten Stränden und spitzen Felsen sind schon lange kein Geheimtipp mehr. Das merkten wir hier am zunehmenden Besucherstrom. Die Bewohner stöhnen unter der Last auf und wir waren nach der Ruhe auf den anderen Inseln von der Masse an Autos und Touristen irritiert. Urige Idylle fanden wir nur noch selten. Wir versuchten Nischen auf der Insel zu finden. Meist waren es die Orte die von Kreuzfahrttouristen nicht angesteuert wurden. Vom naturbelassenen Campingplatz in Fredfang starteten wir die Wanderung auf den Ryten. Ein wunderbarer Ersatz für die überlaufene Wanderung zum Reinebringen. Andere Wanderungen fielen durch den starken Niederschlag der vergangenen Tage aus. Der morastige Boden war zu feucht für entspannte Wanderungen. So vernarrt sind wir dann doch nicht und auf vollgesaute Klamotten hatten wir keine Lust. Mir persönlich sagt die Insel im Winter stärker zu als im Sommer. Ich liebe es, wenn Naturgewalten dem Menschen zeigen wer der Herr im Hause ist.

Ungefähre Route Google maps Lofoten

Norwegen mit dem Wohnmobil
Wanderung zum Ryten, Kvalvika Bucht, Lofoten
Norwegen mit dem Wohnmobil
Lofoten

Weiter ging es über die Küstenstraße Fv17. Am stärksten blieben mir der Svartisen Gletscher und der Holandsfjord im Gedächtnis. 

Immer wieder konnten wir Stellplätze finden, auf denen wir mit dem Wohnmobil direkt am Meer standen. Alleine das ist ein wunderschönes Erlebnis gewesen. Das Ende der Landschaftsroute auf der Fv17 war relativ langweilig und der Besuch Trondheims eine willkommene Abwechslung.

Norwegen mit dem Wohnmobil
Svartisen Gletscher, Helgelandskysten

Die Küstenstraße Fv17 konnte uns eindrucksvolle Bilder zeigen. Die nächste Landschaftsroute hätte ich mir persönlich sparen sollen. Der Besuch der hochgelobten Atlantikstraße kostete Zeit und einen gehörigen Anteil an Fähr- und Mautkosten. Neues konnte ich dort nicht entdecken. Nach dem was ich bisher auf der Reise durch Norwegen gesehen habe, war sie schön, mehr nicht. Meine schnelle Erkenntnis während der Fahrt war, nicht unbedingt jede Landschaftsroute entdecken zu müssen. Die Strecke sollte sich gut in die Reise und dem schon Erlebten einfügen. Leider weiß man erst hinterher, wie die Reise besser gestaltet werden könnte. Auf jeden Fall hat mir diese Erkenntnis für kommende Fahrten geholfen auch nein sagen zu können. 

Norwegen mit dem Wohnmobil
Atlanterhavsvegen

Die abwechslungsreiche Fahrt führte uns von der Küste an tiefe Fjorde und hohe Berge Norwegens. 

Norwegen mit dem Wohnmobil
Norwegen mit dem Wohnmobil

Es wurde richtig aufregend und spannend. Zuerst befuhren wir den Trollstigen. Ein moderater Einstieg für das was noch kommen sollte. 

Norwegen mit dem Wohnmobil
Trollstigen

Die Gamle Strynefjellsvegen ist die Serpentinenstraße die mich am tiefsten beeindruckte. Einsame urige und raue Landschaft, die wir fast für uns alleine entdecken konnten. Die Kulisse war hinreißend. Ohrenbetäubend rasste der Fluss ins Tal. Tiefblaue Seen und eine noch eisige Winterlandschaft erwarteten uns auf der Passhöhe. Die unter Denkmalschutz stehende Straße sorgte mit ihrem schmalen Schotterweg für nervenaufreibende Momente. Ich war froh, dass wir sie mit dem Wohnmobil gut überstanden hatten. 

Norwegen mit dem Wohnmobil
Gamle Strynefjellsvegen

Nach der Sognjefellet Serpentine war die Luft für kurvenreiche Pisten bei mir raus. Ich wollte nicht mehr am Rand des Abgrunds sitzen. Wir akzeptierten es und sind nach den Bergen über einige Städte wieder ans Meer gefahren.

Norwegen mit dem Wohnmobil
Sognjefellet

Von Stavanger, für mich die schönste Stadt Norwegens, ging es ganz langsam entlang der Küste in den Süden zurück. Der Sommer legte sich ins Zeug und ließ die Farbenpracht des Meeres entfachen. Obwohl wir davon ausgegangen sind alles gesehen zu haben, entdeckten wir überraschend neue Landschaftsbilder. Da stand ich nun an der norwegischen Riviera und konnte dieses Land mit den unendlich vielen wunderschönen Momenten kaum fassen. Eine gewaltige schöne Reise die uns abwechslungsreich durch dieses riesige Land führte, fand einen traumhaften sommerlichen Abschluss am Südkap von Norwegen.

Norwegen mit dem Wohnmobil
Ognastranda
Ognastranda, Norwegen

Ferry Pass und Auto Chip

Den AutoPass und FerryPass zu beantragen, war die richtige Entscheidung. Eine Mühe die sich auszahlte. Etwas umständlich war es darüber Informationen zu sammeln. Nach der Registrierung des Auto Passes funktionierte das neu eingeführte System hervorragend. Wir bestellten den Ferry Pass und konnten so 50 Prozent der Fährkosten einsparen und mit dem Autopass 10 Prozent der Mautkosten. 

Campingplätze

Reine Wohnmobilstellplätze sind in Norwegen selten. Dadurch ist das Preisgefüge relativ hoch. Campingplätze sind besonders im Norden auf Angler eingestellt. Den gebotenen Service bezahlt der Mobilist mit. Viele Campingplätze befinden sich in wunderschöner Lage. Oft standen wir direkt am Meer, See oder Fjord. Das ist fast einzigartig und traumhaft schön. Meist verfügen norwegische Plätze nur über einen einfachen Standard, die meisten sind sauber. In der Regel sind es Plätze, die nur wenige Monate im Jahr geöffnet haben. Sie sind selten parzelliert. In der Hochsaison muss man leider damit rechnen, dass der Mindestabstand zum nächsten Fahrzeug selten eingehalten wird. Wenn der Betreiber darauf nicht achtet, kann es sehr eng werden. Rabatte konnten wir selbst in der Vorsaison nur äußerst selten in Anspruch nehmen. Sie werden kaum angeboten. Ab und zu haben wir uns auf gut ausgestattete Rastplätze in schöner Lage gestellt und kostenlos übernachtet. In irgendwelche Buchten und Ecken wollten wir uns bewusst nicht quetschen. Es war manchmal zum Fremdschämen, wenn wir Wohnmobilisten entdeckten die dort unweit von Campingplätzen und privaten Häusern campten. Da mag jeder anderer Ansicht sein. Wir handeln so wie wir es von anderen für uns erwarten würden. Respekt gegenüber der Natur und den Bewohnern des Landes sind uns ein wichtiges Anliegen.

Angenehm sind Stellplätze die von Hafenbehörden eingerichtet wurden. Sie liegen oft in der Nähe des Zentrums und sind unterschiedlich im Preis- Leistungsverhältnis. 

Nie war es ein Problem einen Campingplatz zu finden. Nur im Süden könnte es, bedingt durch die Lage zur Nähe der Fährorte, in der Hochsaison ab dem späten Nachmittag ein Problem werden. Man sollte sich nicht bis zum äußersten strapazieren, um Plan B umsetzen zu können.

Zur Übersicht der Campingplätze nutzten wir unterwegs die ADAC Camping App und die NorCamp App. Beide zeigten oft unterschiedliche Plätze an, sie ergänzten sich gegenseitig gut. Es gibt eine Fülle von Plätzen die nicht in großen Portalen angeboten werden. Oft wurden wir durch Straßenschilder auf sie aufmerksam. Auf allen Plätzen fühlten wir uns immer sicher.

Übrigens empfiehlt es sich besonders im Norden für die Übernachtung auf Stellplätzen Bargeld mitzuführen. Auf kleinen Plätzen, z.B. Botnhamn auf Senja, funktioniert die Bezahlung durch eine Kasse des Vertrauens. Wir hatten immer drei einhundert Kronenscheine und 10 Kronen Münzen dabei. Münzen werden für die Dusche benötigt.

Unsere Preise niedrigster - höchster:

Campingplätze      150 - 370  NOK

Duschen                  10 - 20    NOK

Strom                       30 - 50    NOK

Wäsche waschen     20 - 50   NOK

Wäsche trocknen      30 - 50   NOK

Stellplatz Eggum, Lofoten
Stellplatz Eggum, Lofoten

Telefon und Internet

Norwegen verfügt über ein großartig ausgebautes Telefonnetz. Daran können sich deutsche Telefonanbieter ein Beispiel nehmen. Einige Funklöcher in den Bergen sind bei den Dimensionen des Landes normal. Ganz oft hatten wir im Nirgendwo Handyempfang, einfach fantastisch was in Norwegen geleistet wurde. Vorteilhaft ist ein 4G Netz, das wesentlich schnelleren und stabileren Empfang als ein technisch älteres Netz bietet. Internet auf den Campingplätzen wurde meistens angeboten, die Leistung reichte jedoch oft nicht aus. Ich hatte mir eine deutsche Prepaidkarte mit 6 GB Datenvolumen pro Monat zugelegt und war bis zum Ende des Urlaubs sehr zufrieden mit dem Produkt. 

Einkaufen

Wie erwartet war das kein Problem. Die Produkte sind teurer, doch das weiß jeder der nach Norwegen fährt. Unser mitgebrachtes eingeschweißtes Schwarzbrot reichte bis zum Ende des Urlaubs. Unterwegs kauften wir Toastbrot oder Weißbrot zum Frühstück, welches uns wesentlich besser schmeckte als in Deutschland. Das Angebot von Wurst ist relativ übersichtlich, aber von guter Qualität. Käse ist teuer, aber auch davon hatten wir reichlich aus Deutschland im Gepäck. Besonders im Norden fanden wir Obst und Gemüse nicht aromatisch. Es schmeckte uns einfach nicht. Schweinefleisch ist kaum teurer als in Deutschland, Rindfleisch wesentlich kostspieliger. Überraschend für uns waren die Fischpreise im Supermarkt. Sie ähnelten den Preisen wie wir sie aus unserem Land kennen. Es lohnt sich den Fisch frisch am Hafen zu kaufen oder noch besser angeln zu gehen. 

Wir haben lange von unseren mitgebrachten Produkten gezehrt. Die gut überlegte Auswahl würden wir so für uns wieder einpacken. Unsere Wahl fiel vorrangig auf gute Konserven und eingeschweißten länger haltbaren Produkten. Ich versuchte diese immer mit frischen Lebensmitteln aufzupeppen. Geschmeckt hat es uns immer. Wir haben wenig vermisst. Bier mussten wir nach einigen Wochen nachkaufen. Die 26, nach Einfuhrvorschrift, mitgebrachten Büchsen aus Deutschland sind gut eingeteilt worden, aber irgendwann waren sie alle. Der Nachkauf war gut überlegt und teuer. Wir wollten auf das kleine Bierchen nach einer langen Fahrt nicht verzichten. Die Bierpreise pro Büchse liegen zwischen 25 und 40 NOK. Süße Getränke von Markenprodukten sind sehr teuer. Für uns nicht ausschlaggebend, denn wir trinken nur Wasser zum Durst löschen. Natürliches Sprudelwasser ist genauso teuer wir Cola, Fanta etc..

Wenn die Einkaufsliste für den Urlaub gut überlegt ist, muss in Norwegen für Lebensmittel nicht sehr viel investiert werden. Immer vorausgesetzt, dass Gourmetansprüche zu Hause geblieben sind. Es ist ein großer Vorteil mit Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs zu sein und sich selbst versorgen zu können. 

Bezahlt haben wir nur mit der Kreditkarte. Das funktioniert überall hervorragend, selbst im öffentlichen Nahverkehr ist das kein Problem.

Gasversorgung

Unsere Reise war von Anfang Mai bis Ende Juli geplant. Das Wohnmobil ist mit zwei 11 kg Gasflaschen ausgestattet. Uns war klar, dass wir im hohen Norden mit kalten Temperaturen rechnen müssen und das Gas nicht ausreichen könnte. Informationen darüber wie wir uns zusätzlich in Norwegen mit Gas versorgen waren schnell gefunden. In verschiedenen Beiträgen im Internet  wurde darüber berichtet, dass das Befüllen deutscher Gasflaschen problematisch werden könnte. Unterschiedliche Adapter, undichte Ventile und wenige Gasstationen, besonders Im Norden des Landes, sollten die Unwägbarkeiten sein. Wir besorgten uns passende Adapter, um auf alle Situationen vorbereitet zu sein. Die Liste mit den Adressen aller Gasstationen  Norwegens lag griffbereit im Wohnmobil. Vor Ort informierten wir uns direkt in einer Gasstation wie das so läuft mit dem Gasnachschub. Norwegen ist gut auf Camper unterschiedlicher Nationen vorbereitet. Deutsche Gasflaschen werden gefüllt, gewogen und wie an der Tankstelle wird die Menge korrekt abgerechnet. Gasflaschen werden in der Regel nicht getauscht, nur nachgefüllt. Es ist besonders im Norden ratsam, seinen eigenen Gasvorrat gut einzuschätzen. So gelingt es den Bedarf mit den vorhandenen Gasstationen zu koordinieren und von kalten Überraschungen verschont zu bleiben. Übrigens mussten wir uns nicht zusätzlich mit Gas versorgen, weil wir oft mit Strom heizen konnten. Nur in einigen sehr kalten Nächten heizten wir das Wohnmobil mit Gas, damit uns Leitungen und Tanks nicht einfrieren.

Verkehr

Norwegen ist ein großes Land. Durch die landschaftliche Struktur dauern Fahrten wesentlich länger, als es der erste Blick auf die Karte verspricht. Es geht in der Regel flüssig zu, aber bedingt durch die vielen Geschwindigkeitsbegrenzungen langsamer voran. Wir haben nur einmal in einem länger anhaltenden Stau gestanden, weil ein Wohnwagen auf einer engen Stelle von der Straße abgekommen ist und mit der Hinterachse auf der Begrenzungsmauer landete. Es dauerte seine Zeit bis der Abschleppdienst durch die verstopfte schmale Straße fahren konnte. Die 3 Stunden Wartezeit nutzten wir für eine gemütliche Pause, Kaffee trinken, Eis essen, warten. Auch ein angenehmer Vorteil, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Wir warten in solchen Situationen geduldig und sind froh, nicht involviert zu sein.

Bei langen Abfahrten können Bremsen überhitzen. Auf den Fahrten bergab fuhren wir sehr oft einen niedrigen Gang und bremsten gefühlvoll. Trotzdem gönnten wir den Bremsen ab und zu eine Pause. 

Geschwindigkeitsüberschreitungen werden hart bestraft, auch deshalb fließt der Verkehr reibungslos. Es gibt nur wenige Raser, meist Norweger, die schneller unterwegs sind als es de Polizei erlaubt.

Unsere Fahrräder hatten wir nicht an Bord und in Norwegen nicht vermisst. Mir persönlich würde das Fahren auf den engen Straßen mit dem vorbeifließenden Verkehr keinen Spaß machen.

Ein Wort in eigener Sache, auch wenn es einige nicht glauben wollen. Es gibt genervte LKW Fahrer die sich einen Spaß daraus machen auf den Straßen eng an Wohnmobilen vorbeizufahren. Da wir unseren linken Außenspiegel schützen wollten, fuhren wir aufmerksamer.

Norwegen mit dem Wohnmobil
Norwegen mit dem Wohnmobil

Fast überwältigend waren unsere Eindrücke. Fantastische Landschaften wechselten sich in atemberaubendem Tempo ab. Wir waren begeistert, aber natürlich gab es auch auf dieser erlebnisreichen Reise Dinge die uns weniger gefallen haben. Der wesentlichste Punkt für mich war, mit dem Wohnmobil an schönen Stellen nicht anhalten zu können. Mit einem PKW wäre die Situation kaum anders gewesen. Es ging mir nicht darum zu fotografieren, sondern die Landschaft genießen zu können. Mit Wehmut blickte ich besonders schönen Stellen an den Fjorden hinterher. Bedingt durch die Struktur der Landschaft sind große Haltebuchten selten. Kommen sie doch, ist es ein glücklicher Moment für das große Auto einen Parkplatz zu finden. Abhilfe schaffen die interessant gestalteten Rastplätze, von denen es mehr geben könnte. Mit dem Wohnmobil reist der Urlauber flexibel, doch sind einige Strecken durch die Enge der Straße nicht einfach zu befahren. Der Vorteil mit einem Wohnmobil zu reisen ist besonders in der Selbstverpflegung zu sehen. Morgens das Bett aufschütteln und abends wieder in die eigenen Federn springen, was für ein Luxus. Unterwegs anhalten und Kaffee trinken, eine Kleinigkeit essen oder einfach ausruhen, eine tolle Annehmlichkeit. Das Wohnmobil ist für uns die beste Alternative zu reisen. 

Wir haben einige Tage gebraucht, um uns an die norwegische Mentalität zu gewöhnen. Besonders im Norden hielten wir sie am Anfang für unhöflich. Manchmal hatte ich den Eindruck mich dafür entschuldigen zu müssen einen Stellplatz zu buchen oder einkaufen zu gehen. Auch auf Wanderungen ist es nicht üblich sich nett zu grüßen. Irgendwann konnte ich es einfach nicht glauben, dass sie es so meinen, wie ich es aufgefasst habe. Ich denke Norweger sind zurückhaltender und reservierter als wir. Sie reden einfach nicht gerne. Je weiter wir den Süden erreichten, um so kommunikativer und sozial aufgeschlossener wurden die Menschen.

Norwegen mit dem Wohnmobil zu entdecken war ein lang gehegter Wunsch von uns. Wir würden diese Reise genau so wiederholen und nur einen Ort auslassen. Die Gründe kennt der Leser, der den Reisebericht gelesen hat. Das Land ist groß und wunderschön. Wenn mir heute jemand die Frage stellt, wo es mir am besten gefallen hat, fällt die Antwort auf Senja, die Lofoten und Andoya. Hier passte das gesamte Paket. Das ist nicht nur mit den landschaftlichen Eindrücken in Zusammenhang zu bringen. Es war Vorsaison, das Wetter war klasse und wir waren oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich würde nicht gerne Tipps verteilen, wohin die Reise unbedingt gehen sollte. Die Wahl hängt von persönlichen Umständen, Vorlieben und Möglichkeiten ab. Egal wo der Besucher sich befindet, es ist überall grandios.

Fahrt doch auch nach Norwegen und überzeugt euch von der wunderschönen Landschaft. 

Norwegen mit dem Wohnmobil
Strand von Ytresand, Lofoten

Statistik:

70 Tage

Fahrstrecke:            8300 km 

Tank:                       1218 Euro, 

                                 9,3l auf 100km

Übernachtung:        1462 Euro 

Fähre:                       620 Euro

Maut Schweden:       1,70 Euro 

Maut Norwegen:       24,70 Euro