Eine schöne Familienwanderung für jung und alt ist der Plima Schluchtenweg Martelltal.
Vom Talschluss des Martelltales führt der Pfad bis zur Zufallhütte auf 2.256 m Meereshöhe. Belohnt wird der Wanderer mit wunderschönen Ausblicken auf den Zufrittssee und dem Ortlermassiv. Vier in dieser Schlucht neu geschaffene Bauwerke fügen sich harmonisch in die Landschaft ein und lassen den Naturliebhaber tiefer in die Schlucht blicken.
Die Wanderung beginnt am Parkplatz Hintermartell am Gasthof Enzian, den wir bequem mit dem Linienbus vom Bahnhof Goldrain erreichen.
Große Vorbereitung bedarf diese gut ausgeschilderte Wanderung nicht, wir folgen den Hinweisen zur Plimaschlucht.
Die markierten Punkte auf der Karte 1, 2, 3, 4 sind die neu geschaffenen Stahlkonstruktionen: Kelle in der Klamm, die Panoramasichel, die Aussichtskanzel und die Hängebrücke. Die eigentliche Attraktion bleibt die Schlucht mit dem reizenden Plima.
Der Weg führt an einem kleinen Teich entlang, hinter dem See steht das ehemalige Hotel Paradiso.
Neben dem Wanderweg begleitet uns das Getöse des Flusses, der tief in die Schlucht seinen Weg gegraben hat.
Schnell erreichen wir den ersten Erlebnispunkt. Wir schweben in der Kelle über dem tosenden Wasser.
1. Erlebnispunkt Kelle in der Klamm
Durch eine Stahlkonstruktion, die wie eine Kelle in die hier sehr enge Schlucht hinuntergreift, kann der Besucher über sichere Stufen hinuntersteigen und vom "Kellenrand" das Tosen des Wassers, das Spritzen der Gischt sowie die Flanken der blankgescheuerten Felswände erleben.
Die Sichel ermöglicht uns einen weiten Blick in die Umgebung und bietet sich für die erste Rast an. Schön ist der Ausblick und die Stille in der Natur.
2. Erlebnispunkt Panoramasichel
Dieser Ort des Ausblicks und des Verweilens befindet sich an einem ebenen Geländevorsprung, den die Plima umfließt. Es bietet sich ein offener Rundblick zu den gegenüberliegenden Berggipfeln, zur Zufallhütte, Richtung Hotel Paradiso und talauswärts an.
Von der Kanzel blicken wir auf den höchsten Punkt des Plima-Schluchtenweges, die Zufallhütte auf 2.256 m Meereshöhe.
3. Erlebnispunkt Aussichtskanzel Die bauliche Maßnahme gleicht einem Podest bzw. einer Kanzel. Vom Vegetationsboden ausgehend führt die Stahlkonstruktion einige Stufen über die Kante hinaus empor. Der senkrechte Blick in die Schlucht vermittelt ein Gefühl der Schwerelosigkeit.
Die Hängebrücke erreichen wir nach wenigen Minuten Spaziergang durch das herbstlich gefärbte Gebirge.
Die Brücke ist der Höhepunkt der vier neu geschaffenen Bauwerke. Sie schwebt majestätisch über der Schlucht und ist ein gelungenes Beispiel wie Architektur und Natur harmonieren können. Über die drei anderen Erlebnispunkte kann gestritten werden. Meiner Meinung sind sie nicht notwendig. Spaß macht es trotzdem sie zu besteigen. Für Familien ist die Wanderung auf jeden Fall ein tolles Erlebnis und unbedingt zu empfehlen.
4. Erlebnispunkt Hängebrücke
Zwischen den Ufern und in luftiger Höhe überquert man die Schlucht auf einer Hängebrücke. Die Brücke ist so konzipiert, dass sie grundsätzlich das ganze Jahr über benutzt werden kann.
Kurz hinter der Hängebrücke erreichen wir die Zufallhütte. Ein schöner Rastplatz für Familien mit kleinen Kindern. Sie können sich auf dem Spielplatz austoben und die Eltern während dessen einen Kaiserschmarren verspeisen. Ich genieße den Ausblick auf die Landschaft um mich herum.
Von hier kann sich der Wanderer zu weiterführenden Touren entscheiden.
Der Gletscherlehrpfad des Martelltals
Die Wanderung zur Martellerhütte zählt zu den beliebtesten Zielen im Vinschgau. Die Hütte wird von nicht weniger als 15 Dreitausendern umgeben.
Dauer ca 4:00 h, Strecke 8,2km, Höhenmeter 530 hm, max. Höhe 2610 m
Wir laufen den ausgeschilderten Weg zum Parkplatz zurück. Für unsere leichte Wanderung benötigen wir auf dem fünfeinhalb Kilometer langen Rundwanderweg eineinhalb Stunden Gehzeit. Er ist gut zu laufen und 300m Höhenunterschied lassen den Flachlandtiroler ins Schwitzen kommen.