Info: Google maps
Unsere Wanderung führt uns heute zum Yellow Rock.
Es geht von der US 89 auf die Cottenwood Canyon Road zum Parkplatz am Lower Hackberry Trailhead.
Die Bedingungen sind perfekt, die Straße ist trocken und die Temperatur angenehm.
Vom Parkplatz aus suchen wir den Trampelpfad der zum Cottonwood Creek führt. Von dort aus laufen wir an den Felswänden Richtung US 89 entlang. Der Bach ist ausgetrocknet, beste Bedingungen für uns. Der aufmerksame Wanderer findet nach ca. 300 bis 400 Meter einen Seiteneinstieg. Der Trampelpfad nach oben ist deutlich zu erkennen. Jetzt beginnt der schwierigste Teil unseres Vorhabens.
Ich habe das Bild bewusst groß gewählt, damit jeder einen Eindruck vom kurzen, aber heftigen Aufstieg bekommt. Zuerst sieht es ziemlich moderat und einfach aus. Mit gewonnener Höhe wird es schwieriger. Der Anstieg wird steiler, was an sich nicht das Problem ist. Der Geröllboden ist extrem trocken und oft rutscht der Fuß ohne ersichtlichen Grund weg.
Ich bin eigentlich nur weiter gelaufen, weil andere es auch geschafft haben. Aber der Respekt vor dem Abstieg sitzt mir während der gesamten Wanderung im Nacken.
Für junge Menschen ist das sicherlich nicht schwierig, ältere Menschen verlieren an Trittsicherheit und oft wird sogar die Höhe ein Problem. Man sollte also wissen was man tut und abbrechen, wenn die Situation nicht passt.
Oben angekommen zittern Oberschenkel und die Waden. Echt, das war für mich nicht lustig und ich bin erstmal froh, es geschafft zu haben. Nun warte ich nach der Anstrengung auf den absoluten Wow-Moment, aber der will einfach nicht zu mir überspringen. Es geht noch ein Stück über ausgetrocknete Hänge an schönen Steinformationen vorbei.
Und dann steht er da der gelbe Berg. In der hoch stehenden Mittagsonne blendet der Felsen die Augen.
Wir laufen ohne Ziel nach oben und halten uns istinktiv auf der linken Seite, was hoffentlich auch die richtige Entscheidung ist.
Die Farben und Strukturen der Felsen sind wieder beeindruckend. Man kann eine ganze Weile hier oben verbringen. Aber auch jetzt im Herbst knallt die Sonne gnadenlos auf unser Haupt. Ganz gemütlich nehmen wir unser Picknick ein und sitzen einfach nur da und genießen den Anblick. Leider denke ich nur an den Abstieg, entspannt sieht anders aus.
Nach einiger Zeit treten wir den Rückweg an.
Noch schnell ein Bild und dann beginnt mein Abstieg.
Bis nach unten habe ich es ohne besondere Vorkommnisse geschafft. Aber auch nur, weil ich teilweise auf dem Hosenboden gerutscht bin. Ich bin einfach nur fertig, nicht euphorisch wie sonst.
Der Berg wird nicht meiner. Schön anzusehen, aber ich muss ihn im Gegensatz zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten nicht noch einmal sehen.
Den Rest des Tages verbringen wir damit, das Auto zu waschen und unsere durchdreckten Sachen im Hotel zu waschen.
Am Abend geht es noch einmal zum Sonnenuntergang an den Lake Powell.
Den Tag möchte ich auf keinen Fall missen. Es ist interessant begehrte Dinge zu sehen. Oft spielen Wetter und Licht eine entscheidene Rolle, ob es einem gefällt oder nicht. Hier hat es trotz bester Bedingungen einfach nicht gepasst schwärmerisch zu werden. Trotzdem habe ich mich gefreut dort oben gewesen zu sein. Man muss den Yellow Rock gesehen haben, das steht fest.
Eigentlich hatten wir vor, noch einige Zeit in Page zu verbringen. Unsere Pläne, wenn man von Plan überhaupt sprechen kann, ändern sich. Aufmerksam verfolgen wir den Wetterbericht. In New Mexico kündigt sich eine ausgedehnte Regenfront an. 3 Tage Vorsprung haben wir noch. Unser großes Ziel die White Sands bei Sonne zu sehen, erfordert nun Tempo. Wir möchten so schnell wie möglich Richtung New Mexico fahren und dabei nicht die schönsten Sachen am Wegesrand verpassen.