Wir starten um 8.00 Uhr in der Nähe von Yuma, überqueren den Colorado River und damit die Staatsgrenze nach Kalifornien. Auf der linken Seite der Interstate 8 ist deutlich der Grenzzaun zwischen Mexico und den USA zu erkennen. Ab und zu sehen wir patrouillierende Hubschrauber über dem Grenzbereich.
Mittlerweile ist es 7.30 Uhr, die Zeitumstellung tut unserem Tagesplan gut, denn wir wollen heute ganz sportlich durch den Joshua Tree fahren. Es ist nicht unser erster Besuch, wir müssen nicht mehr alles sehen, wollen nur genießen, uns an den Steinformationen und Pflanzen erfreuen. Erstmal geht es in Kalifornien an riesigen landwirtschaftlichen Flächen vorbei.
Wir fahren bewusst den Old California Hwy 111 entlang, um an den Salton Sea zu gelangen. Die Straße wird teilweise von Palmen umsäumt, uns begegnen endlose Güterzüge. Zwischendurch gibt es wieder eine Border Patrol, mit der Frage ob sich noch jemand im Auto befindet. Ausweise werden nicht kontrolliert.
Die zum Anfang etwas eintönige Strecke baut sich zu einer lohnenswerten Fahrt auf. Sie führt am Salzsee vorbei und geht anschließend entlang der Box Canyon Road zum Joshua Tree.
Der See liegt in der Colorado-Wüste im südlichen Kalifornien westlich der Chocolate Mountains.
Dass der durch eine Katastrophe künstlich entstandene See seinen Kollaps hinter sich hat, riecht und sieht man. Es stinkt nach faulen Eiern, alles rund um den See ist in einem erbärmlichen Zustand. Das ökologische System ist durch sinkenden Wasserstand aus dem Gleichgewicht geraten. Der dadurch entstandene hohe Salzgehalt sorgt für Fisch- und Pflanzensterben. Zusätzlich greift eine hohe Konzentration von Düngemitteln aus der Landwirtschaft in das System ein.
In den 1950er und 1960er Jahren hatte sich der Salton Sea zu einem bedeutenden Freizeitparadies entwickelt. Heute sind die Zugänge gesperrt, an den See kommen wir nur näher heran, wenn wir die Absperrungen überschreiten. Wollen wir nicht, es ist ein trauriger Zustand. Das Land blutet aus, nicht nur hier.
Wir fahren weiter nach Mecca und biegen rechts ab. Die Straße führt an Apfelsinenplantagen vorbei.
Die Box Canyon Road dagegen ist eine große Überraschung und wieder hat es sich gelohnt abseits der Hauptstraßen unterwegs zu sein. Eine leicht befahrene Straße, die CA 195, führt durch eine malerische Schlucht. Sie verbindet die CA 111 mit der Interstate 10 und führt weiter nach Norden in den Joshua Tree National Park. In den umliegenden Hügeln befinden sich weitere enge Schluchten. Ein bekannter Ort dort ist der Painted Canyon. Den erreicht man über einen 4 Meilen langen Schotterweg mit weichen sandigen Stellen. Der Canyon liegt westlich von der Box Canyon Road und bietet beeindruckende Felsformationen in den Farben Rosa, Orange, Rot und Grau. Wir sind nicht darauf vorbereitet und fahren weiter. Schade!
Impressionen für einen Besuch findet ihr bei Sylwia. Schön beschrieben und macht Lust auf einen Besuch!
Wir werden wohl auch hier irgendwann noch einmal vorbeikommen. Das kommt auf unsere Liste.
Kurze Zeit später ist das Cottenwood Visitor Center des Joshua Tree NP erreicht. Wieder holen wir uns Kartenmaterial und nutzen die Restrooms am Ort.
In der westlichen Hälfte des Nationalparks befindet sich der Lebensraum der Mojave-Wüste. Die in großer Höhe gelegene Wüste ist kühler und feuchter. Die Colorado-Wüste liegt im Südteil des Nationalparks, liegt wesentlich tiefer und ist deshalb trockener und heißer als die Mojave Wüste.
Aus diesem Grund finden wir unterschiedliche Pflanzenarten in den Parkbereichen vor.
Auf unserer Fahrt durch die Wüste konnten wir schon verschiedene Arten von Chollakakteen kennenlernen. Im Cholla Cactus Garden vom Joshua Tree finden wir den Teddybär-Cholla. Er hat seinen Namen weil er so flauschig aussieht. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Die Stacheln heften sich an alles, was ihnen zu nahe kommt. Leicht brechen die Glieder ab und liegen auf dem Boden. Wer nicht aufpasst, tritt in diese hinein und hat Mühe die Pflanzenteile zu entfernen.
Wir sind erstaunt über den Ansturm. Ach ja, es ist Wochenende. Das macht sich im gesamten Park bemerkbar und ist ziemlich unangenehm.
An allen Points sind die Campingplätze und Parkplätze besetzt. Das haben wir noch nie erlebt.
Der Joshua Tree wächst nur in der Mojave-Wüste. Nirgendwo sonst auf der Welt wachsen natürliche Bestände dieses Baums. Neben dem Saguaro Kaktus ist der Joshua Tree ein weiteres Symbol der Wüstenflora.
Blüten zeigen sich von März bis Mai. Wir hatten während eines früheren Besuches die Freude diese prächtigen Blüten zu erleben.
Wir bleiben 5 Stunden im Park, wandern ein wenig und suchen die bekannten Sehenswürdigkeiten auf.
Mir persönlich gefällt der Park im Frühjahr besser. Dann blühen hier die Blumen, die Kakteen stehen voll im Saft.
Ich bin froh, dass wir in Twentynine Palms noch ein Hotelzimmer bekommen. Ganz sicher war ich mir nicht, als ich die Massen im Park gesehen habe.