Apache Trail, das hört sich nach Wüste, Kakteen, Cowboys und Indianer an. Trail hört sich nach wandern an. Tatsächlich ist es so, das dies ein alter Indianerpfad durch die Superstition Mountains der Apaches war. Später wurde dieser Pfad als Postkutschenweg genutzt. Heute ist er ein begehrter Historical Scenic Byway Arizonas.
Der Weg windet sich 64 km durch die schroffen Berge, vorbei an tiefen Stauseen wie Canyon Lake und Apache Lake. Die schmale, kurvenreiche Straße beginnt östlich von Phoenix in Apache Junction. Zu Beginn ist der Apache Trail asphaltiert, hinter Tortilla Flat eine geglättete Sandpiste.
Wandern kann man dort auch, aber zum Ziel kommen wir dann doch schneller mit dem Auto. Der Weg schlängelt sich entlang der Berge. Eine wunderschöne Strecke die einige Höhepunkte bieten kann:
So vorbereitet hoffen wir gut über die ab und zu rumplige Strecke zu kommen und dabei keinen interessanten landschaftlichen Punkt auszulassen.
Gestern Abend haben wir im Vorbeifahren zum Lost Dutchman SP in Goldfied Menschenmassen gesehen und so sind wir zeitig am Morgen im kleinen Goldgräberstädtchen unterwegs, um dem Touristenstrom zu entkommen.
Es ist nett anzusehen und wir bummeln eine Stunde durch das Örtchen.
Gleich in der Nähe, auf dem Weg zum Apache Trail, fahren wir am Lost Dutchman State Park vorbei. Den haben wir gestern Abend besucht. Das kann ich auch jedem anderen Besucher empfehlen, denn am Vormittag zeigt sich der Park im gleißenden Licht nur halb so schön.
Der Lost Dutchman State Park bietet fünf Wanderwege an, sie reichen von leicht bis anspruchsvoll.
Treasure Loop Trail:
Länge 2,4 Meilen hin und zurück, bewertet moderat, Höhenunterschied von 500 Fuß.
Prospector's View Trail: Länge 0,7 Meilen, bewertet moderat. Es verbindet Siphon Draw Trail mit Treasure Loop Trail und führt über den Jakobs Crosscut Trail zurück zum Ausgangspunkt.
Jakobs Crosscut Trail:
Trail führt 0,8 Meilen entlang der Berges, bewertet einfach. Es verbindet den Trasure Loop Trail mit Prospector's View Trail, und setzt 4,5 Meilen hinter der Parkanlage entlang der Superstition Mountains fort
Siphon Draw Trail:
4 Meilen hin und zurück, eine sehr malerische Wanderung. Dieser Weg windet sich durch eine Schlucht, bekannt als Siphon Draw. Eine sehr anspruchsvolle Wanderung (5,8 Meilen hin und zurück) führt außerdem von diesem Wanderweg weiter. Es wird empfohlen, dass nur erfahrene und gut trainierte Wanderer nach oben wandern. Der Aufstieg ist steil und schwer zu folgen und wird mit 5 Stunden Zeitaufwand berechnet.
Discovery Trail: Verbindungsweg
Für uns führt die Fahrt weiter am Willow Canyon vorbei.
Am Canyon Lake ist der erste Aussichtspunkt eingerichtet.
Vor den schönen Felsformationen des Canyons zeigt sich einer der schönsten und der kleinste von vier Seen. Viele Küstenabschnitte sind nur vom Wasser aus zu erreichen, da sich steile Felswände über dem klaren Wasser erheben.
Die mittlerweile stark befahrene Straße windet sich über einspurige enge Brücken und...
... wer Lust hat kann sich und seinen Mitfahrern eine schöne Abkühlung im Canyon Lake gönnen.
Nicht weit davon erreichen wir Tortilla Flat.
Tortilla Flat ist ein (fast) authentischer Rest einer alten Westernstadt. Besucher speisen und trinken im Superstition Saloon, satteln dort ihren Barhocker und kleben eine Dollarnote zur Erinnerung an die Wand.
Echt zum Schmunzeln, wir wollen uns auch verewigen und bitten um Klebstoff. Höflich nehmen sie uns die Dollarnote ab und erzählen uns, der Chef klebt die Erinnerungsstücke am Abend selber alle an. Ich will es dann mal glauben und kontrolliere das irgendwann mal.
Wer hier vorbei schaut, sollte auch unbedingt einen Blick in die Restrooms werfen.
Gleich hinter Tortilla Flat beginnt der unbefestigte Teil des Apache Trails.
Zu Hause haben wir uns oft Gedanken gemacht, wie die Straße bei schlechtem Wetter zu befahren ist. Momentan sieht sie so harmlos aus, als könnte sie nie einem Autofahrer schaden. Aber wer weiß das schon so genau?
Und immer schön daran denken, erst halten , dann warten und danach erst aussteigen, sonst sieht das Auto innen verstaubt aus und wir haben trockene Kehlen.
Ab hier ist die Straße nicht mehr ganz so stark befahren, viele fahren von Tortilla Flat zurück nach Phoenix.
Wer Glück hat begegnet diesem Reiter, er freut sich über ein kühles Bierchen aus der Icebox, denn seine Kehle ist sehr, sehr trocken.
Wir schenken ihm unsere zwei letzten Dosen Budweiser. Er ist so gerührt und schenkt uns dafür sein schwarzes Halstuch. Wir haben Mitleid und zaubern noch ein Bierchen aus dem Kofferraum. Eine gute Tat am Tag und das Leben scheint viel schöner!
Am Fish Creek Hill erwartet uns der nächste große Aussichtspunkt.
Von hier führt die Straße in einer Höhe von ca. 1500 Fuß wieder nach unten.
Ab und zu verengt sich die Straße, aber irgendwo gibt es immer ein Plätzchen um auf das entgegenkommende Auto zu warten.
Die Straße ist glatt wie ein Babypopo.
Entlang des Apache Trails fahren wir weiter und Horse Mesa ist mit seinen Felsformationen und Kakteen wieder eine langsame Fahrt wert.
Der Apache Lake ist auf der Fahrt über den Apache Trail einer der landschaftlich schönsten Punkte. Umgeben von der Superstition Wilderness und der Three Bar Wildlife Area legen wir hier eine entspannte Pause ein.
Wir setzen uns auf die Bank des Aussichtspunktes und sind ganz alleine. Es ist wunderschön hier und wir beschließen der verlockenden Sicht auf den Lake zu folgen.
Wir fahren an den Strand des Apache Lakes.
Fahrt nicht daran vorbei, nehmt euch die Zeit für eine Abkühlung. Nach dem Staub auf der Straße kann es nichts Schöneres geben, als in die Fluten des Sees zu springen und danach ein ordentliches Picknick einzunehmen.
Wir nähern uns dem letzten Teilstück des Apache Trails.
Eine der reizvollsten Routen Arizonas neigt sich dem Ende entgegen.
Einen tollen Abschluss findet der Apache Trail mit der Fahrt entlang des Salt Riivers. Er begleitet uns einige Tage durch unseren Urlaub und windet sich durch die Berge und Seen dieser Landschaft.
Der Salt River entfaltet hier auf dem Apache Trail, eingebettet in die Felsen, noch einmal seine ganze Schönheit.
Wir haben uns viel Zeit für diesen Trail genommen. Schon lange stand die Straße auf unserem Wunschzettel. Eine Fahrt die wir genossen haben und unter besten Bedingungen absolvieren konnten.
Am Roosevelt Dam endet der Apache Trail.
Die Straße ist wieder asphaltiert, auch hier lohnt sich unbedingt noch ein Stopp.
Die Mauer des Roosevelt Dam staut den Salt River und den Tonto Creek.
An der Roosvelt Bridge lässt sich sehr gut erkennen, wie niedrig der Wasserstand des Stausees ist.
Für uns war die Fahrt über den Apache Trail eine wunderschöne und entspannte Fahrt. Allerdings haben wir danach keine Lust auf der Fahrt nach Globe das Tonto National Monument zu besuchen. Das reicht für heute, wir sind satt von den vielen schönen Eindrücken und sammeln unsere Kräfte für den morgigen Tag.
Für mich ein besonderer Tag, denn es geht zum Petrified Forest National Park.