Der heutige Tag zählt zu einem der schönsten Tage unseres Urlaubs.
Es soll an der Küste Richtung Big Sur entlanggehen.
Eine Beschreibung in einem Buch macht uns besonders neugierig. Bei Monterey soll einer der schönsten Küstenabschnitte zwischen San Francisco und Los Angeles liegen. Na klar denke ich wieder an die üblichen kleinen, liebevollen Übertreibungen amerikanischer Beschreibungen, am Kleinsten, am Größten , am Schönsten...
Was uns hier erwartet ist ein Paradies auf Erden.
Point Lobos ist ein einzigartiger Naturpark der vielen Tieren im Wasser und zu Lande Zuflucht bietet. Eine Halbinsel mit einer zerklüfteten Küste, kleinen felsigen und sandigen Buchten, vorgelagerten Inseln und alten Monterey-Zypressen. Der Hain von Monterey-Zypressen ist besonders erwähnenswert, weil dieser nicht mehr weit verbreitet vorzufinden ist und die Bäume heute fast nur noch in der Gegend um Monterey ihre von Wind und Wetter gegerbten Borke zeigen.
Mehr als 300 Pflanzen und über 250 Vogel- und Tierarten sind in diesem Naturschutzgebiet beheimatet.
Die Zufahrt zu diesem Park erfolgt vom Hwy1, ca. 3 Meilen südlich von Carmel aus.
Am Eingang werden 10 Dollar für den Besuch des State Parks entrichtet. Mit dieser Tagesgebühr pro Auto ist der Gast berechtigt weitere State Parks Kaliforniens genau an diesem Tag mit dem entrichteten Obolus zu besuchen.
Mit dem Auto sind die verschiedenen Punkte anzufahren.
Zahlreiche kleine Wanderwege laden zum Entdecken ein.
Wir beginnen unseren Besuch in der Whalers Cove und werden schon jetzt belohnt.
In der kleinen, bei Tauchern sehr beliebten Bucht, aalen sich kalifornische Seehunde im Schutz der noch wenig besuchten Bucht.
Auf dem Cabin Trail gewinnen wir den ersten Eindruck von diesem wunderschönen Park und was ich hier schon sehen darf, macht mich einfach nur glücklich.
Mit dem Auto geht es zum Sea Lion Point Trail weiter. Schon von weitem hören wir das Brüllen der Seelöwen.
Auf der rechten Seite des kleinen Wanderweges sehen wir die Headland Cove,
hier sammelt sich Seetang. Beim aufmerksamen Beobachten entdecken wir sich in den Algen tummelnde Seeotter und Seehunde.
An und für sich kann dieser kleine Spaziergang in kurzer Zeit absolviert werden. Zu dieser Jahreszeit gibt es viele Dinge zu beobachten, das reicht locker für mehr als 30 Minuten. Das Leben der verschiedenen Tierarten auf engem Raum zu beobachten macht diesen Park zu einem besonderen Erlebnis.
Wir ziehen weiter an dieser wunderschönen zerklüfteten Küste zum Bird Island Trail und ahnen, dass sich hier bei schlechterem Wetter der Pazifik tobend und brausend zeigen wird.
Auf dem Bird Island Trail passieren wir u.a. zwei weiße Sandstrände, die kleine China Cove und den größeren Gibson Strand, beide sind über lange Treppen zu erreichen.
Bei unserem ersten Besuch sind die Zugänge zu den Buchten zum besonderen Schutz der jungen Seehunde geperrt.
China Cove, mit funkelndem jade-grünen Wasser, ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in diesem Reserve.
Zwischen einem Meer von Wildblumen gelangen wir auf dem Bird Island Trail zum Pelican Point.
Hier bekommen wir einen guten Blick auf Bird Island, die eine große Seevogelkolonie im Frühjahr und Sommer beherbergt. Hunderte von Brandts Kormorane nisten nah beieinander.
Auch der Rückweg zum Parkplatz wird nicht langweilig.
Gegen Abend besuchen wir den State Park erneut. Jetzt ist die richtige Zeit um den Cypress Grove Trail zu besuchen.
Vom Sea Lion Point Parkplatz gelangen wir in das küstennahe Unterholz und dem Zypressen Hain, vorbei an Klippen mit spektakulärem Meerblick.
Ein faszinierender Ort, der aufgrund des kleinen Verbreitungsgebietes des natürlich gewachsenen Zypressen Hains in der Roten Liste der IUCN als gefährdet geführt wird.
Natürliche Vorkommen gibt es nur in zwei kleinen Populationen bei Monterey, hier im Point Lobos State Reserve und Carmel Bay am Cypress Point.
Die Monterey-Zypresse ist ein mittelgroßer, immergrüner Baum, der als Ergebnis der starken Winde am Naturstandort eine sehr variable Gestalt annimmt.
Point Lobos State Reserve, ein Park an der Traumstraße Kaliforniens, dem Hwy 1, an dem nicht vorbeigefahren werden sollte.