Über die CA 18 und CA 247 fahren wir über Nebenstraßen zum Joshua Tree National Park. Interessanten Felsformationen laden uns zum Stopp ein.
Ich traue meinen Augen nicht, als ich die Graffiti-Schmierereien auf den Formationen entdecke.
Vandalismus, mit dem auch die Parkverwaltung im Joshua Tree NP zu kämpfen hat.
Eine faszinierende Vielfalt von Steinformationen, Pflanzen und Tieren zeigt sich im Joshua Tree NP.
Meist wird er von Reisenden auf dem Weg von und nach Los Angeles einfach nur so mitgenommen und schnell besucht. Bei intensiverer Betrachtung wurde es bei mir Liebe auf den zweiten Blick.
Der Park wird von starken Winden, plötzlichem Regen und klimatischen Extremen geprägt. Wir konnten das glücklicher Weise unerwartet erleben. Regen in der Wüste, ein imposanter Moment, im Joshua Tree NP nicht ungewöhnlich. Der Park bildet den Übergang zwischen der Colorado-Wüste und der Mojave-Wüste. Eine geologische Besonderheit die dafür sorgt, dass ein Teil des Parks wasserreicher versorgt wird und damit grüner in Erscheinung tritt.Für mich war Wüste bisher nur eine stark ausgetrocknete verdorrte Landschaft. Nie hätte ich einen starken Niederschlag erwartet. Ja, wieder bestätigt sich, Reisen bildet.
Über den Westeingang erreichen wir den Park.
Im Visitor Center versorgen wir uns mit umfangreichem Kartenmaterial. Ein paar sehenswerte Steinformationen stehen auf meinem Zettel, die Orte der wichtigsten Formationen sind im Visitor Center gut erläutert.
Schon nach kurzer Zeit sehen wir schöne Exemplare der Joshua Trees. Von März bis Mai schmücken sie sich mit ihren Blüten, die sehr dekorativ aussehen.
Zuerst nehmen wir das Hidden Valley in Betracht. Der Trail beginnt an der Hidden Valley Parking Area. Ein leichter Rundgang der mit einer Stunde Laufzeit angegeben ist. Wir brauchen zu dieser Jahreszeit natürlich länger, weil verschiedene Pflanzen blühen, die Steine so schön aussehen, die Kletterer zu beobachten sind und wir uns auf der Entdeckungstour aus den Augen verlieren. Verlaufen kann man sich auf dem Hidden Valley Trail nicht, wie immer ist alles wunderbar ausgeschildert oder ausgesteint.
Kurz hinter dem Hidden Valley biegen wir zum Key View ab. Er liegt auf 1581 m Höhe und bietet einen Ausblick auf das Coachella Valley und den Salton Sea.
Weiter geht es ...
Ich turne ein wenig in der Gegend herum und tobe mich an diesem fotogenen Baum aus. Naja, was man so toben nennt. Behutsam über schiefe Flächen laufend, sitzt die Angst im Nacken erneut umzuknicken. Ich brauche unbedingt neue Wanderschuhe!
Puh, auf der gegenüberliegenden Seite entdecke ich den Jumbo Rock. Den kleinen balancierenden Ball auf der Felsformation habe ich schon die ganze Zeit gesucht.
Es geht noch einmal durch das Jumbo Rocks Campground.
Ein Paradies für Steinliebhaber, immer wieder finden sich neue interessante Gebilde.
Wir besuchen den Skull Rock Trail.
Der Trail zum Skull Rock ist unbedingt zu empfehlen.
Durch diesen Naturpfad begleitet uns eine Sammlung von schönen Felsen.
Was wir vorher nicht wussten, den Skull Rock kann man ganz bequem von der Straße aus besuchen.
Vom White Tank Campground laufen wir ein kleines Stück zum Arch Rock.
Für mich ist dieser Trail ein unbedingtes Muss, können Steinformationen noch schöner aussehen?
Wir schließen damit unseren Besuch im Joshua Tree NP ab, dachten wir...
Zwei Nächte werden wir in der Nähe von Palm Desert verbringen, um ein wenig zu entspannen und die Gegend zu erkunden.
Aber dieser Park beeindruckt uns so sehr, schon nach einem Tag beschließen wir ihn noch einmal zu besuchen.
Der zweite Besuch ist ein glücklicher Moment. Natürlich gucken wir erst einmal Steinchen, fahren vom Cottonwood Visitor Center zu White Tank. Wir legen uns unter den Arch und stellen fest, wir müssen nicht alles im Leben für ein schönes Bild investieren. Was sind wir schon entspannt.
Uns wurde die Geology Tour Road schmackhaft gemacht, also nehmen wir diese in den Angriff. Am Himmel zeigen sich erste dunkle Wolken. Was soll uns schon passieren, wir sind in der Wüste... Besonders spannend ist diese Straße für mich nicht. Menschenskinder, meckere ich etwa? Nö, ich schildere nur meinen persönlichen Eindruck. Die Bilder in meinem Kopf sind von den letzten Tagen reichlich gefärbt und die Straße haut mich nicht wirklich vom Hocker.
Dafür merke ich nach der Hälfte der Fahrt wieder diese leichte Anspannung.
Der Himmel schickt bedrohlich dunkle Wolken in unsere Richtung.
Teilweise ist die Piste sehr sandig, also so schnell wie möglich raus aus diesem Tal.
Wir sind überaus froh, hier ohne Regen von der Gravelroad auf Asphalt zu gelangen.
Nun geht es zum Grillen, ganz in der Nähe des fotogenen Baumes.
Eigentlich möchte ich noch ein paar Bilder in Schieflage vom Bäumchen fotografieren, aber der Platz ist leider besetzt und wird wortlos verteidigt. Wer zuerst kommt, fotografiert zuerst. Der Eroberer ist mehr mit dem Auf- und Abbau seiner Technik beschäftigt. Regen kann man leider nicht abbestellen.
Da er aber mit dem Zelt vor seinem Baum übernachten will, wird es hoffentlich mit einem guten Bild auch geklappt haben.
Bis die Steaks fertig sind, gehe ich noch ein wenig auf die (Foto)Pirsch.
Ein heftiger Regen verändert in kurzer Zeit den Blick auf diese Landschaft.
Ein frischer Hauch, vermischt mit einem intensiven unbekannten Duft der Wüste lässt diesen Moment für uns einzigartig werden.
Staunend beobachte ich wie die Lebewesen in dieser Wüstenlandschaft das Wasser in Sekunden speichern. Urplötzlich ist alles kraftvoll gestärkt. Bilde ich mir das ein oder sind auch die Blüten der Joshua Trees prall gefüllt?
Eine Landschaft die zum Atmen tief Luft geholt hat, die Kraft für heiße Sommermonate speichert, die Ruhe vor dem Sturm und wir mittendrin.
Danke, dass ich das erleben durfte!
Morgen ist Erholung angesagt, mal sehen, ob wir uns darauf einlassen können.