Mal ganz nebenbei bemerkt, am besten sehen für mich die Fisher Towers bei der Anfahrt auf Moab aus!
Das Wetter scheint heute unberechenbar zu werden. Der Himmel ist dunkel und am Horizont türmen sich schwarze Wolken auf. Trotzdem nehmen wir die Towers in Angriff. Laurent Martres ("Photographing the Southwest") ist der Meinung, dass im gesamten Colorado Plateau selten Felsen so intensiv rot zum Sonnenuntergang leuchten. Dann sind diese Monolithen für einige Minuten extrem fotogen. Vom Sonnenuntergang sind wir Stunden entfernt und scheinen will sie jetzt auch nicht. Trotzdem ist die schlechtere Wetterlage beeindruckend. Wir sind umgeben von tiefrot gefärbten Steinwänden. Eine dumpfe Stille umgibt uns, oft schauen wir zum Himmel, der noch am überlegen ist seine Gewitterwolken in unsere Richtung zu schicken.
Vom Parkplatz aus findet man schnell den Einstieg in die kleine Wanderung.
Der Wanderweg auf der rechten Seite des Bildes ist gut zu erkennen.
Ein wenig kraxeln ist angesagt.
Der Weg ist nicht kompliziert, aber entgegen den üblichen vorbereiteten Wanderwegen in Amerika, findet man hier keine planierten und ausgepolsterten Wege vor. Von angelegten Steintreppen keine Spur und so ist es diesmal etwas beschwerlicher dem Ziel entgegen zu steigen..
Nach einer halben Stunde breche ich die Wanderung ab, mein im Mai operiertes Knie protestiert bei jeder Steigung und meldet SOS. Da wir noch 2 Wochen Urlaub vor uns haben, trete ich den Rückweg an und überlasse schweren Herzens die Fotoausrüstung meinem Mann.
Nach ca. 1,5 Meilen des Rundweges steht man zu Füßen des Titans, dem höchsten der Fisher Towers. Jetzt könnte man auf dem 4,5 Meilen langen Rundweg um die Fisher Towers laufen. Laut Einschätzung Martres ist dieser Trail moderat bis anstrengend, weil einige riskante Stellen zu überwinden sind. Das zu prüfen bleibt für den nächsten Besuch übrig. Mein Mann begibt sich auf den Rückweg, weil wir heute noch eine Autofahrt durch den Onion Creek Canyon auf dem Plan haben.
Einen besonders guten Eindruck von diesem Gebiet finden wir auf dieser Webseite. Ich muss beim Betrachten dieser Bilder feststellen, dass wir unbedingt noch einmal hier hin müssen. Unser Besuch war bei dieser Wetterlage nicht so prickelnd und bestimmt klappt es auch mit meinem Knie besser.
Was sagt uns dieser Name? Zwiebelbachstraße? Ich weiß es nicht, für eine Erklärung wäre ich dankbar.
Auf der UT128 ist der Abzweig sehr gut ausgeschildert. Auf dieser unbefestigten Straße folgt man dem beständig fließenden Bach auf ca. 7 Meilen und kreuzt diesen Creek ungefähr 12 mal. Nach diesen 7 Meilen öffnet sich der Onion Canyon in ein weites Tal, hier sollte man die Gelegenheit nutzen und die Rückfahrt antreten.
Wir waren ganz überrascht neben den roten Steinen plötzlich vor bunten Wänden zu stehen. Die darin auftretenden Farben erinnerten mich ein wenig an den Artist Drive vom Death Valley.
Wir hatten uns nicht wirklich gut auf diese Fahrt vorbereitet und bildeten uns ein auf einem Rundkurs zu fahren. Kurz vor dem Dead End bogen wir auf die linke Seite ab, wer sein Auto testen möchte könnte sich hier ausprobieren. Irgendwie sollte noch ein primitiver Campground kommen. Es ging steil bergauf, wir fahren hoch und drehen gleich wieder um. Ohne Karte möchten wir nicht weiterfahren und so geht es den kompletten Weg wieder zurück.
Eine sehr schöne Tour, nur warum heißt die Straße Onion Creek Road?
(Sepp von meinem Forum klärte mich auf: " Die Onion Creek Road heißt so, weil es dort nach Zwiebeln riechen soll." Ich habe nichts gerochen und die Ausschau nach
Zwiebeln war auch ergebnislos.)
Heute ist Luxus angesagt, wir haben noch Zeit vom Tag übrig und nutzen diese für notwendige Dinge, besuchen die Brauerei von Moab und waschen auf amerikanisch...
Das Essen war eher durchschnittlich, aber gesehen haben muss man das Treiben dort schon. Und wer sich für Waschvorgänge interessiert, kann hier schon mal den nächsten Urlaub vorbereiten:
Ich sitze und genieße die Atmosphäre, man kommt ins Plauschen und stellt wieder fest, jeder Amerikaner hat einen Angehörigen der auch schon mal in Deutschland war. Alle kennen das Oktoberfest, wenige kennen München, Köln ist auch ein Begriff.