Nach dem verregneten Tag gestern, wollen wir heute endlich die Orte Å und Reine besuchen. Der Morgen verspricht uns einen hoffnungsvollen Tag. Aber sicher kann man sich auf den Lofoten nie sein. Das Wetter wechselt unglaublich schnell.
Die Temperaturen bewegen sich um die Null Grad, es ist Schneeregen angesagt.
Wir fahren bis an das Ende der Straße in Å, dem südlichsten Fischerdorf auf Moskenes. Dort befindet sich ein großer Parkplatz, von dem aus bequem das Zentrum erreicht werden kann. Wir begeben uns erstmal zur Spitze des Ortes an das Meer. Für einen kurzen Moment scheint die Sonne, um uns danach den ersten Eisregen um die Ohren zu hauen.
Wenn dann mal die Sonne scheint ist es zauberhaft.
Ich weiß nicht, ob es für den Leser noch interessant ist immer wieder rote Häuschen auf Holzpfosten zu sehen. Die Landschaft ist grandios, vielleicht ist es für den einen oder anderen immer ein ähnlicher Anblick. Jeder Ort hat seinen eigenen Reiz. Eingebettet von schroffen Felsen, kleinen Seen oder am Meer sind die bunten Häuschen im Winter oft der einzige kräftige Farbtupfer der an trüben Tagen für Stimmung sorgt. Jetzt im Winter wirken die Orte ruhig und verschlafen. Nur das Treiben der Fischer, das Tuckern der Fischerboote, die am frühen Morgen zum Fang hinausfahren, unterbricht die Stille.
Es gibt auch hier wieder interessante andere kleine Häuschen, die den Charme der Lofoten ausmachen, zu entdecken. Für mich sind diese Momente großartig. Ich genieße diese Stimmung in der rauen Natur. Die kleinen Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Wolken und setzen für kurze Zeit einen besonderen Akzent auf sonst fast unscheinbar liegende Perlen.
Ich ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken, wie es wäre hier zu leben. Wer macht das nicht während des Urlaubs und in einer Umgebung die ihm besonders gefällt?
Ich mag die Menschen hier und besonders die Natur mit ihrem rauen Klima.
Die Lofoten sind zauberhaft! Norweger gelassen, entspannt und sehr gut organisiert, das ist eine Kombination die mir persönlich ausgesprochen gut gefällt!
In Å befindet sich heute das Norwegische Fischereimuseum und das Stockfisch-Museum, in dem die tausendjährige Geschichte der Handelsware Stockfisch erläutert wird. Nicht nur die richtige Trocknung des Stockfisches wird erklärt, auch die 18 Güteklassen und die Qualitätsansprüche an den Fisch werden erläutert.
Es ist faszinierend wie sich die Häuser auf den dünnen Stelzen behaupten.
Gerade noch rechtzeitig kommen wir zum Auto, wieder peitscht ein eiskalter Regenschauer in unser Gesicht. Wie großzügig das Wetter heute ist, es regnet nicht durch und wir können Lücken nutzen uns die Fischerdörfer anzusehen. Man kann sich die Welt auch schön reden.
In Reine ist das Wetter so mies, dass wir es wieder vorziehen in unsere Fischerhütte zu fahren.