Auf der Rückfahrt wollen wir den Þjófafoss besuchen. Die Strecke von der Straße 26 zum Wasserfall ist eine 5 km lange Jeep-Spur. Es scheint tagelang gutes Wetter gewesen zu sein. Die Straße lässt sich gut fahren. Wir genießen während der Fahrt die Landschaft. Als wir einen ersten Blick auf den Fluss werfen, haut es uns fast aus den Socken. Die Farbe des Flusses präsentiert sich majestätisch vor wild blühenden Lupinen.
Erst jetzt kann ich mir vorstellen, warum die Lupinenblüte Islands Besucher in ihren Bann nimmt. Die Lupinen blühen auf riesigen Wiesen, an Straßenrändern, Flüssen, Wasserfällen und sind ein zauberhafter Farbtupfer in der grünen Landschaft. Noch haben sich die Blüte nicht vollständig geöffnet und zeigen sich vorrangig in geschützten Flächen. In wenigen Tagen wird das ganze Land in blauer Blütenpracht stehen. Alleine für diese Ansicht hat sich der Besuch gelohnt.
Was ich bisher nicht wusste, die Lupine ist keine einheimische Pflanze. Im Jahr 1945 wurde sie als Waffe gegen Bodenerosion an einigen Stellen Islands angebaut. Die Lupine ist mittlerweile eine ernsthafte Gefahr für Bodendecker, Kräuter, Moose und Flechten. Während unseres Besuches auf der Insel sehen wir, wie sich die Pflanze auf der gesamten Fläche des Landes ausbreitet.
Der Wasserfall vor dem Vulkan Hekla. Der Berg gehört zu den drei aktivsten Vulkanen Islands, seit 1970 brach er viermal aus.
Erstaunlich wie auf den kargen Lavafeldern die Lupinen gedeihen.
Der Þjófafoss im Fluss Þjórsá mit seiner Umgebung zählt heute zu meinen Höhepunkten des Tages. Ich könnte hier gerne einen ganzen Tag verbringen. Wir fahren "um die Ecke" auf die andere Seite des Bergs Búrefell und schon kommt der nächste schöne Wasserfall.