Wow, was war das für ein Jahr! Sonnenschein ohne Ende und Hitze die an manchen Tagen kaum zu ertragen war. Mit unserem Wohnmobil waren wir fast 150 Tage on Tour. Wohin fahrt ihr jetzt wieder in den Urlaub, fragten Freunde. Wir kennen nur die Richtung, alles andere wird spannend war unsere Antwort. Außerdem fahren wir nicht in den Urlaub, wir wohnen nur woanders. Es ist unsere Art unser Leben zu genießen. Frei vom alltäglichen Rhythmus zu Hause wollen wir jeden Tag zu einem Erlebnis gestalten, uns bewegen und die Natur entdecken.
Ganz nebenbei wurde ich 60 Jahre alt und kann es immer noch nicht glauben. Dieser Geburtstag hat maßgeblichen Anteil an der Art und Weise wie wir unseren Alltag gestalten wollen. Das Leben ist endlich und jeder Tag ein Geschenk!
Im Februar zog es uns nach Mallorca. Zu meinem Geburtstag hatte ich den besonderen Wunsch Flamingos zu beobachten und kleine Wanderungen zu unternehmen. Es ist erstaunlich, dass uns die Insel wieder überraschen konnte.
Ende Februar war es dann so weit, wir durften unser Wohnmobil vom Händler abholen. Ich habe die ganze Nacht vor Aufregung nicht geschlafen. Am Morgen des Abholens fielen die ersten Schneeflocken des Jahres. Das passte uns für die erste Fahrt ganz und gar nicht. Nach umfangreicher Einweisung fuhren wir Fritz langsam und sicher vor die Haustür. Da stand nun unser Traum und wartete auf den Start zu unbekannten Unternehmungen. Erstmal hieß es das Auto auf Herz und Nieren zu prüfen. Danach starteten unsere Touren. Auf kleinen Trips machten wir uns mit der umfangreichen Technik vertraut.
Eigentlich wollten wir Anfang Mai in die Alpen fahren. Dort herrschte eine langanhaltende Schlechtwetterfront und so ging es spontan an die Ostseeküste Mecklenburg Vorpommerns. Der Sommer begann mit Temperaturen um die 28 Grad und hörte bis Ende Oktober nicht auf. Wir waren begeistert von der bunt blühenden Insel Rügen. Solche Bilder kannten wir nur aus unserer Kindheit. Den Plan bis nach Dänemark zu fahren hielten wir nicht ein und blieben auf den Inseln in MeckPomm fast 6 Wochen hängen.
In Deutschland war im Juni Affenhitze angesagt, an der niederländischen Küste herrschten angenehme Temperaturen. Wir packten unsere Fahrräder ins Auto und fuhren zu unserem Lieblingsort Renesse. Tausendmal gesehen und immer wieder wunderschön!
Im Juli hielten wir es an der Mosel bei der Hitze nicht lange aus. Wir verkürzten unseren Aufenthalt und flüchteten bei Temperaturen um die 34 Grad in die heimatliche kühle Wohnung zurück.
Ostfriesland war unser nächstes Wunschziel im August. Auf ausgiebigen Fahrradtouren erkundeten wir die Umgebung. Das Wangerland und die kleinen Hafenstädtchen gefielen uns besonders gut. Weiter ging es zum Auswanderermuseum in Bremerhaven. Es beeindruckte uns mit anschaulicher Darstellung menschlicher Beweggründe Deutschland zu verlassen. Das Museum erzählt von erfolgreichen und gescheiterten Auswanderungen. Sehr interessant und vor allem Familien zu empfehlen. Die Wasserfront von Bremerhaven war für mich persönlich die Überraschung des Urlaubs. Modern, attraktiv und aus historischem Gesichtspunkt unbedingt eine Reise wert.
Ostfriesland wird uns Wiedersehen. Positiv in Erinnerung bleiben uns auch die fairen Übernachtungspreise auf den Stell- und Campingplätzen. Das können wir von Mecklenburg Vorpommern leider nicht behaupten.
Es war immer noch heiß und wir wollten aktiv Fahrrad fahren. Wo ging es Anfang September wieder hin? Natürlich nach Schouwen Duiveland. Wir lieben diese Gegend.
Ende September hieß es, ab in die Berge. Wir reisten mit dem Wohnmobil Richtung Italien und blieben im Vinschgau hängen. Besonders schön war es sich mit Freunden zu treffen. Wir keulten gemeinsam auf dem Fahrrad die Berge hinauf und erfreuten uns am traumhaften Panorama Südtirols.
Im November zog es uns noch einmal an die holländische Küste. Wir wollten mal gucken wie uns Campen bei niedrigen Temperaturen gefällt. Frische Luft und starker Wind waren genau nach meinem Geschmack.
Das Jahr war fantastisch und der Sommer großartig. Viele interessante Begegnungen mit sehr netten Wohnmobilisten bereicherten unsere Gespräche. Am liebsten würde ich mit einigen im engeren Kontakt bleiben. Leider bleibt es nur beim Wunsch, wir schaffen es nicht die vielen Kontakte zu pflegen. So hieß es beim Abschied nehmen, man sieht sich immer zweimal im Leben. Vielleicht auf diesem Platz, vielleicht in Italien, Norwegen, den Niederlanden... Es war uns eine Freude euch kennengelernt zu haben!
Nächstes Jahr soll es nach Norwegen gehen. Unser Wunsch ist es bis zu den Lofoten zu reisen. Wir wollen auf der Reise so wenig wie möglich planen. Norwegen mit unseren Augen zu entdecken ist unser Ziel. Da bleiben wo es uns gefällt ist unser Anliegen. Genau aus diesem Grund haben wir uns ein Wohnmobil gekauft. Unabhängig von Zeit und Grenzen leben.
Das Jahr 2018 war für uns ein außergewöhnlich schönes Jahr. Auch wir haben weniger angenehme Dinge erleben müssen und versuchen positiv damit umzugehen. Uns geht es gut, wir sind gesund. Das ist das wichtigste im Leben.
Wir wünschen allen Lesern von Herzen ein gesundes Jahr 2019!
Statistik:
9000 km Fahrt mit dem Wohnmobil
2500 km Fahrt auf dem Fahrrad
135 Übernachtungen im Wohnmobil
3012 Euro für Übernachtungen und Kurtaxe
962 Euro Benzin
0 Pannen